Österreich kündigt Polizeikontrollen an
Stau garantiert: Tirol sperrt Ausweichrouten für Durchgangsverkehr
- Aktualisiert: 17.04.2025
- 09:57 Uhr
- Angela Kolbe
Wer über Österreich in den Sommerurlaub aufbricht, muss generell mit Stau rechnen. Für den Sommer 2025 gilt zudem: Ausweichrouten sind verboten.
Erneut sperrt das österreichische Bundesland Tirol in den kommenden Sommermonaten zahlreiche Ausweichrouten. Durchreisende erwartet damit ein noch zäherer Verkehr in Richtung Urlaubsdomizil. Was Tirols Ministerpräsident Anton Mattle dazu zu sagen hat – mehr dazu im Clip:
Fahrverbote im Sommer: Diese Routen sind betroffen
Wie die Tiroler Landesregierung laut der Deutschen Presse-Agentur mitteilt, gelten die Abfahrtssperren vom 18. April bis zum 2. November an Samstagen, Sonn- und Feiertagen von 7.00 bis 19.00 Uhr. Die Sommerfahrverbote schließen damit praktisch nahtlos an die aktuell noch geltenden Winterfahrverbote an. Betroffen sind die Bezirke Innsbruck-Land und Innsbruck-Stadt. Ab dem 1. Mai gelten die Verbote dann auch in den Bezirken Imst, Kufstein und Reutte. Die genauen Bestimmungen werden zeitnah bekannt gegeben. Laut Einschätzung des ADAC dürften die Sperrungen sich jedoch höchstwahrscheinlich mit denen der Wintersaison decken. Dies beträfe dann:
Raum Reutte und Nassereith (Fernpass-Route)
- L288 Pinswanger Straße, Fahrtrichtung Pflach
- L69 Reuttener Straße, Fahrtrichtung Pflach
- L288-0-A1 Abfahrtsrampe Fernpassstraße nach Wiesbichl
- Ortsdurchfahrt Nassereith, wenn das Ziel in Deutschland liegt
Raum Kufstein (Inntal-Autobahn)
- L211 Unterinntal Straße, Fahrtrichtung Kufstein
- L295 Buchberger Straße, Fahrtrichtung Niederndorf
- Gemeindestraße Endach/Kufstein
- Alte Erlerstraße, Fahrtrichtung Niederndorf
Raum Schwaz (Inntal-Autobahn)
- Abfahrtsverbot B169 Zillertalstraße bei Schlitters und Fügen
- L7 Jenbacher Straße, Fahrtrichtung Jenbach
- Abfahrtsverbot B171 Tiroler Straße auf L294 Richtung Bruck am Ziller
Das gilt für Urlaubende in der Region
Wer seine Ferien innerhalb der betroffenen Regionen verbringt oder dort Freunde und Verwandte besuchen will, ist laut ADAC nicht von den Streckensperrungen betroffen. Dennoch kann es durch die angekündigten Polizeikontrollen zu Verzögerungen bei der Anreise kommen. Zudem müssen Reisende im Falle einer Kontrolle gegenüber den österreichischen Behörden glaubhaft machen können, dass sich das Ziel innerhalb der betroffenen Regionen befindet, beispielsweise mithilfe einer Buchungsbestätigung oder genauen Angaben zum Ziel der Fahrt. Zudem werden Dosierampeln eingesetzt und an reisestarken Tagen nur eine bestimmte Anzahl an Fahrzeugen pro Stunde durchgelassen – Österreich-Urlauber:innen, die mit dem Auto anreisen, müssen ohnehin also mit Unannehmlichkeiten rechnen.
"Not-Maßnahme": Österreich wehrt sich gegen Verkehrs-Kollaps
Neben der Überwachung durch Polizei und private Sicherheitsdienste sollen die Fahrverbote in Tirol von den Behörden auch in Navigationsgeräte eingespielt werden. Das Ziel ist, dass die gesperrten Strecken bei Stau gar nicht erst als Alternativrouten angegeben werden. Wer sich sämtlichen Anordnungen der Beamten widersetzt, muss mit hohen Geldstrafen rechnen.
Wie Tirols Ministerpräsident laut "Merkur" argumentiert, stellen die Fahrverbote eine Notmaßnahme dar, "um die Sicherheit in unseren Tiroler Gemeinden zu gewährleisten, die Verkehrsbelastung durch die Ortschaften zu reduzieren und die Lebensqualität unserer Bürgerinnen und Bürger zu verbessern". So habe der Urlaubsverkehr in den vergangenen Jahren immer wieder zu einem Kollaps des Verkehrs in kleinen Ortschaften entlang der Ausweichrouten geführt. Bereits vergangenen Winter seien innerhalb Tirols fast 250.000 Autos von der Polizei zurück auf die Hauptverkehrsrouten geschickt worden. Damit sei eine spürbare Entlastung der betroffenen Gemeinden erreicht worden.
- Verwendete Quellen:
- Material der dpa
- ADAC: "Fahrverbote in Tirol: Autobahn bei Stau nicht verlassen"
- Merkur: "Urlauber aufgepasst: Österreich führt Fahrverbote auf vielen Straßen ein – 'eine Not-Maßnahme'"