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Mehrere Bulgaren angeklagt

Spionage im Auftrag von Ex-Wirecard-Vorstand Jan Marsalek? Prozess in London gestartet

  • Veröffentlicht: 28.11.2024
  • 16:54 Uhr
  • dpa
Seit sechs Jahren ist der Hauptverdächtige im Wirecard-Skandal, Jan Marsalek, auf der Flucht.
Seit sechs Jahren ist der Hauptverdächtige im Wirecard-Skandal, Jan Marsalek, auf der Flucht.© Kay Nietfeld/dpa

Die Aufregung war enorm: Der frühere Wirecard-Vorstand Marsalek soll einen russischen Spionagering aus mehreren Bulgaren in Großbritannien angeleitet haben. Jetzt kommt der Fall vor Gericht.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Mehrere Bulgaren sollen im Auftrag von Jan Marsalek, dem ehemaligen Wirecard-Vorstand, spioniert haben.

  • Die Angeklagten sollen Personen und Orte ausgespäht haben, die für Russland interessant sind, darunter ein Luftwaffenstützpunkt und eine Botschaft in Deutschland.

  • Zur Spionage hätten sie falsche Identitäten verwendet und moderne Technologie eingesetzt.

Zwei Bulgaren haben in Großbritannien in einem spektakulären Fall Spionage für Russland eingeräumt - mutmaßlich im Auftrag von Ex-Wirecard-Vorstand Jan Marsalek. Das wurde zum Auftakt eines Spionageprozesses gegen drei weitere Bulgaren in London bekannt, die die Vorwürfe zurückweisen.

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Die Angeklagten sollen sich mit einem russischen Agenten verschworen haben, der unter dem Namen Rupert Ticz auftrat. Dabei habe es sich um Marsalek gehandelt, meldete die britische Nachrichtenagentur PA aus dem Strafgerichtshof Old Bailey. Der Ex-Wirecard-Vertriebsvorstand ist seit der Pleite des ehemaligen Dax-Konzerns untergetaucht und wird in Russland vermutet.

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Luftwaffenstützpunkt und Botschaft in Deutschland im Visier

Gegen die geständigen Bulgaren kommt es nicht mehr zu einem Prozess, sondern es wird als nächstes direkt ein Strafmaß gesprochen. Der Termin dafür ist bislang nicht bekannt. Marsalek ist in dem Prozess nicht selbst angeklagt. Anders sieht es bei zwei Frauen im Alter von 30 und 33 Jahren und einem 39-jährigen Mann aus, die alle in Großbritannien wohnen. Sie sind bulgarische Staatsbürger:innen.

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Die Anklage wirft dem mutmaßlichen Spionagering vor, Personen und Orte ausgespäht zu haben, die für Russland interessant sind. In Deutschland seien das etwa eine Luftwaffenbasis sowie eine nicht näher genannte Botschaft gewesen. Die Spionageaktivitäten sollen in London sowie in Stuttgart, Wien, Valencia und dem Balkanstaat Montenegro stattgefunden haben. Im Visier hätten die mutmaßlichen Spione vor allem prominente russische Regierungskritiker gehabt, die aus ihrer Heimat geflohen seien, sagte Staatsanwältin Alison Morgan.

"Beträchtliche Summen erhalten"

"Zwischen 2020 und 2023 haben diese drei Angeklagten gemeinsam mit anderen Personen zum Wohle Russlands spioniert", sagte Morgan. Sie seien "mit ausgefeilter Methodik" vorgegangen, hätten falsche Identitäten verwendet und moderne Technologie eingesetzt. Morgan sagte, die Angeklagten hätten Bildmaterial beschafft und detaillierte Berichte über ihre Zielpersonen erstellt. Im Gegenzug hätten sie "beträchtliche Summen" erhalten.

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